Neugestaltung des mitten im Ortskerns von Sersheim gelegenen und zum Abriss stehenden Feuerwehrareals.
Nachdem bereits in Bürgerveranstaltungen Ideen für die Neugestaltung des mitten im Ortskerns von Sersheim gelegenen und zum Abriss stehenden Feuerwehrareals entwickelt wurden, suchte Bürgermeister Scholz nun eine Agentur, die es trotz des engen Wettbewerbsrechts ermöglichte, die Bürgerschaft in die städtebauliche Mehrfachbeauftragung einzubinden. Die späteren Nutzer*innen dieses zukünftigen öffentlichen Raums sollten die Wettbewerbsbeiträge mitbesprechen können, damit neben der fachlichen Meinung der Juror*innen auch die Ortskenntnis der Bürgerschaft in den Entscheidungsprozess einfließen konnte.
Blindtext für Bildunterschrift
Eine große Hürde stellte das damals aktuelle Wettbewerbsrecht dar, das wenig Spielraum bei der Einbindung der Öffentlichkeit in Wettbewerben und Mehrfachbeauftragungen bot.
Aus diesem Grund entwickelten wir in enger Abstimmung mit der Architektenkammer Baden-Württemberg erstmalig eine Online-Befragung, in der die Bürger*innen,
jeden Entwurf anhand von drei Aspekten bewerten sollten und zusätzlich Fragen und Kommentare zu den Entwürfen verfassen konnten.
Wettbewerbstool Startscreen
Alle Pläne und Texte der Teilnehmenden Büros wurden so dargestellt, dass die Menschen die passenden Informationen zum jeweiligen Aspekt bekamen. Zusätzliche Hilfsfragen und ein um 360° drehbares Modell jedes Entwurfes machten eine Bewertung der Entwürfe auch für Laien einfach möglich.
Nach Abschluss der Online-Beteiligung mit begleitender, aufsuchender Beteiligung im Seniorenheim und einem Aktionstag im Rathaus, bei dem die Entwürfe auch analog bewertet und diskutiert werden konnten, werteten wir alle Bewertungen, Fragen und Anregungen der Bürger*innen aus und vertraten die Bürgerschaft als "nicht stimmberechtigte Sachverständige" in der Jurysitzung.
In jedem Wertungsrundgang gab die Jury ihre Stellungnahme zu den Entwürfen ab, und wir brachten zum Diskurs der Jury die Meinungen und Fragen der Bürgerschaft ein. So wirkte sich die bürgerliche Meinung weitaus direkter auf die abschließende Juryentscheidung aus und war maßgeblich für die Rangfolge der ersten Plätze verantwortlich.
Wie üblich führten wir auch in diesem Projekt eine urbane Intervention, eine Auftaktveranstaltung, vor-Ort-Befragungen und andere öffentlichkeitswirksame Maßnahmen durch. Obwohl es sich bei diesem Beteiligungsthema um eine für Laien komplexe Aufgabe handelte, erreichten wir überdurchschnittlich hohe Beteiligungszahlen, die alle beteiligten Akteure überraschten. Darüber hinaus waren sich die Gemeindeverwaltung, der Gemeinderat, die Jury und die beteiligten Architekten und Investoren darin einig, dass dieser Prozess so jederzeit wiederholt werden sollte.
BAHNHOFSAREAL
HOLZKIRCHEN