Das ehemalige ELBA-Areal in Ettlingen, ein brachliegendes Industriegelände in zentraler Lage zwischen Altstadt und Gewerbegebiet West, stellte die Stadt vor eine wegweisende städtebauliche Herausforderung.
Ziel war es, die Fläche als Bindeglied zwischen bestehenden Stadtteilen zu einem lebendigen, zukunftsfähigen Quartier zu entwickeln. Mit dem Europan-Wettbewerb „Living Cities“ suchte Ettlingen innovative Ansätze, die Wohnen, Arbeiten und öffentliche Räume in einer produktiven Stadtstruktur miteinander verbinden. Besondere Anforderungen bestanden in der Integration eines neuen Betriebshofs der Albtal-Verkehrsgesellschaft (AVG) und der Berücksichtigung von Nachhaltigkeit, Mobilität und Identität.
Die Stadt Ettlingen beauftragte das Verfahren, um zukunftsweisende Entwürfe für eine nachhaltige Transformation des ELBA-Areals zu gewinnen. Ziel war es, innovative Lösungen für die städtebauliche Organisation, Klimaanpassung und soziale Durchmischung zu finden. Zudem sollten Vorschläge entwickelt werden, um die umliegenden Quartiere besser zu vernetzen und das Areal zu einem neuen Anziehungspunkt mit produktiver Nutzung zu machen.
Der Europan-Wettbewerb diente als Plattform, um experimentelle und visionäre Ansätze von Teams aus ganz Europa zu sammeln. In einer zweiten Phase wurden zwei Siegerentwürfe mit Bürgerbeteiligung weiterentwickelt, um lokale Bedürfnisse und Anliegen in die Planung zu integrieren.
Der Prozess begann mit dem internationalen Europan-Ideenwettbewerb, bei dem verschiedene Entwürfe eingereicht und von einer Expertenjury bewertet wurden. Nach der Auswahl der prämierten Konzepte wurden die beiden Siegerentwürfe („Multilayer City“ und „Querbeet“) in einer Überarbeitungsphase mit intensiver Bürgerbeteiligung weiterentwickelt.
Bürger*innen hatten die Möglichkeit, in Workshops und Dialogveranstaltungen ihre Perspektiven und Wünsche einzubringen. Themen wie Mobilitätskonzepte, grüne Infrastruktur und soziale Nutzungsstrukturen standen im Fokus. Ergänzend wurde ein digitales Beteiligungsformat eingerichtet, um eine breite Mitwirkung zu ermöglichen.
Durch die iterative Rückkopplung zwischen den Planungsteams, der Verwaltung und den Bürger*innen konnten die Entwürfe an die realen Bedürfnisse des Standorts angepasst und konkretisiert werden.
Das Verfahren resultierte in einem städtebaulichen Konzept, das den Grundstein für die langfristige Entwicklung des ELBA-Areals legt. Der Ansatz vereint innovative Mobilitätskonzepte, nachhaltige Architektur und eine klare Identität für das Quartier. Die enge Verknüpfung von Bürgerbeteiligung und planerischer Expertise stärkte die Akzeptanz und erbrachte Planungssicherheit für die weiteren Schritte.